Schachwunder in Griechenland 2011

Deutschland ist vollkommen überraschend zum erste mal Europameister im Schach geworden.

Der Deutsche Schachbund wurde 1877 gegründet und ist einer der spielstärksten Verbände der Welt, doch ein Europameistertitel hatten wir bisher noch nicht erringen können, zu übermächtig war die Konkurrenz aus dem Osten und den ehemaligen Staaten der UdSSR in denen Schach noch Volkssport ist..

Im letzten Jahr gab es vor der Schacholympiade in Russland sogar einen Eklat um die Spielerprämie zwischen Spielern und Funktionären. Deshalb trat man nur mit einer B-Mannschaft an und der 64. Rang war das traurige Ergebnis.

Doch rechtzeitig zur Schacheuropameisterschaft in Griechenland waren die Streitigkeiten wieder beigelegt. Wir traten wieder mit den besten Spielern an, Coach war wieder Uwe Bönsch. Dennoch als Außenseiter und als Nummer 10 gesetzt war keine Hoffnung auf einen vorderen Platz vor dem Turnierbeginn vorhanden.

Das Turnier verlief zur Überraschung aller hervorragend an und Deutschland gewann die ersten Spiele, während die Top-mannschaften sich gegenseitig die Punkte abnahmen. Wir verloren zwar gegen Bulgarien und spielten gegen Russland und Israel remis, aber dagegen standen nun schon fünf Siege. Zwei Runden vor Schluss standen wir überraschen auf Rang vier.

Aber jetzt waren nur noch die ganz dicken Brocken als Gegner übrig. Vizeweltmeister Aserbaidschan wurde im vorletzten Spiel geschlagen. Nun waren wir sensationell Zweiter.

Nur der Weltmeister Armenien war vor uns, und mit einem Sieg sogar noch zu überholen. Doch dies war eigentlich aussichtslos. Jetzt musste eine gute Idee her.

Da dachte sich unser usbekischer CO-Coach eine waghalsige Strategie für das letzte Duell aus und wir setzten alles auf die schwarze Karte Georg Meier. Bei seinem Gegner wurde eine Chance gesehen mit einer analysierten Finte in der Französischen Eröffnung zu Punkten.

Im Spitzenschach werden die meisten Siege mit Weiß geholt und gewöhnlich kämpft Schwarz immer um das Remis. Doch diesmal sollte es anders kommen. Unsere Weißspieler Naiditsch und Fridmann machten wie geplant frühzeitig Remis und nur Gustafsson mit Schwarz musste lange um das Remis kämpfen.

Doch dann war es soweit, es kam genauso wie es Co-Trainer Kasimdschanow sich gewünscht hatte. Nach drei Unentschieden sollte die vierte Partie die Entscheidung um den Titel bringen. Der Gegner von Georg Meier riskierte zu viel und wurde in der vorbereiteten Variante in eine Falle gelockt und nach langem Kampf zur Strecke gebracht. Somit war es vollbracht: 

Nach 134 Jahren wird der Deutsche Schachbund zum ersten Mal Europameister!